Studio Braun: drei Silben-eine Idee. Das Team um die hanseatischen Show-Silberrücken drückt 2016 aufs Gas. Heißt: Tempo machen, ohne atemlos zu werden. Im martialischen Vokabular der WK 1 (Weltkrieg 1-der vergessene Krieg) Fans bedeutet das: Nicht nur eine, keine zwei, sogar mehr als drei, nämlich ganze vier (in Zahlen: 4) Fronten werden eröffnet bzw. neu bespielt:

1) Die seit Jahren erwartete, ganz große Werkschau der braunen Burschen: Ein knallvolles Buch zum blättern, staunen, nachschlagen und schmunzeln. Titel: DREI FARBEN: BRAUN. Knapp vor der Musealisierung ziehen sie in diesem hochwertig gestalteten Buch ihr Resümee, geben Einblick in 15 Jahre High-Definition-Humor- Performance und überhäufen den Leser mit tonnenweise unveröffentlichtem Spitzenmaterial.

2) FRAKTUS: Die nicht enden wollende Technosause, so verspricht zumindest Soundtüftler und „man behind the mask“ Bernd „Bernie“ Wand geht in die nächste Runde. „Boneman“ (Knochenmann) Torsten Bage, privat seit neuestem in curry-senf Kombinationen gekleidet, und das vor Vitalität strotzende „Tier“ der Formation, Dickie Schubert (Vorsicht: verschreibungspflichtig!) stimmen begeistert zu. O-Ton Schubert: „Lieber lange nichts als Langeweile.“ Wand pflichtet bei: „Ein rollender Stein setzt kein Moos an.“ Bage ergänzt: „Fraktus, das sind Flohmarktgefühle pur.“ Fraktus wird sich in der Saison 2016/2017 auch als DIE führende Festival-Band etablieren. Neben der Arbeit an neuen Songs gehören auch die Schreibarbeiten an einem zweiten Kinofilm zum beeindruckenden Mammutprogram, des „work in progress“ der drei unbeeindruckbaren High-Performer.

3) Theater, Theater, der Vorhang geht auf: Neben den wohlbekannten, stets ausverkauften Produktionen am hamburger Thalia-Theater , Tonight: Fraktus, und Ein Sommernachtstraum wird es 2017 einen Einschlag geben, von dem die Theaterwelt mutmaßlich noch in Jahrzehnten sprechen wird. Das bereits jetzt extrem hoch gehandelte, noch streng geheime Projekt wird etwas leisten, was den meisten Produktionen abgeht: Einen BOOOST. Mehr darf zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht verraten werden (Konventionalstrafe).

4) Auch und gerade menschlich wollen sich die selbst ernannten „Lebensendpartner“ wieder näher kommen. Denn viel ist durch den Erfolg auf der Strecke geblieben. Strunk über Schamoni: „Die Stimmungskanone knallt nicht mehr.“ Palminger über Strunk: „Ihm fehlt die nötige Passivausstrahlung.“ Schamoni über Palminger: „HINTEN sind die Schweine fett. Nur er begreift es einfach nicht.“ Und so weiter. Da ist sowohl fein als auch und grobkörniger Sand im Getriebe, und bevor der doppelwandige Showdampfer Leck schlägt, soll er mit bewährten, einfachen Tools wieder auf Kurs gebracht werden. Dazu zählen gemeinsame Spaziergänge, Restaurant und Kinobesuche, „spontan vormittags mal einfach so anrufen“ (kein Scherz). In summa eben die Extraportion Emotion, die auch die härtesten ACER benötigten. Das wäre dann, wie Strunk meint, die dringend benötigte emotionale Rendite. Palminger: „Ich weiß gar nicht, was die haben. Mein Motto lautet seit geraumer Zeit: Knutsche den Tag. Es ist so verdammt einfach. Ich wünschte, ich könnte die beiden mitnehmen.“ Schamoni, raunend, geheimnisvoll: „Ich kann dazu nicht viel sagen, höchstens: Man sollte alles loslassen, außer Regenschirme.“

Man darf mehr als gespannt sein. Drücken wir den Profi-Gag-Tüftlern die Daumen, dass es auch 2016 heißt: Freundschaft geht nie kaputt.